BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Bergedorf

Hat das Bezirksamt kein Interesse an ökologischen Einsparungen?

Mit einer große Anfrage (XIX/0704) wollte die GAL-Fraktion vom Bezirksamt Bergedorf erfahren, wie weit die Planungen bezüglich des Projekts Ökoprofit gediehen sind. Die Antwort der Verwaltung fällt jedoch nicht nur denkbar knapp aus, sondern legt den Schluss nahe, dass sich im Bezirksamt niemand ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat.

12.09.12 –

Mit einer große Anfrage (XIX/0704) wollte die GAL-Fraktion vom Bezirksamt Bergedorf erfahren, wie weit die Planungen bezüglich des Projekts Ökoprofit gediehen sind. Die Antwort der Verwaltung fällt jedoch nicht nur denkbar knapp aus, sondern legt den Schluss nahe, dass sich im Bezirksamt niemand ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat.

Im Rahmen des Projekt Ökoprofit werden in Unternehmen und Verwaltungen Möglichkeiten identifiziert, durch technische Maßnahmen und die Veränderung von Handlungsabläufen Umweltbelastungen zu reduzieren und damit verbundene ökonomische Einsparpotenziale auszuschöpfen. Die Umsetzung der erarbeiteten Vorschläge wird anschließend zertifiziert.

Die Bezirksversammlung hatte das Bezirksamt im Oktober 2010 mit dem Antrag "Mit Umweltschutz kosten Sparen" (XVIII/0723) aufgefordert, sich an dem Projekt zu beteiligen. Die jetzige Anfrage zielte auf den Stand des Verfahrens. Die Antwort bleibt jedoch vage und führt lediglich bauliche Maßnahmen an.

"Wir haben dem Bezirksamt fünf sehr präzise Fragen zum Fortschritt des Projekts Ökoprofit gestellt, da der entsprechende Antrag schon anderthalb Jahre zurück liegt. Die unpräzise Antwort auf unsere Große Anfrage verfehlt nicht nur das Thema, sondern legt die Vermutung nahe, dass sich niemand im Bezirksamt mit der Sache ernsthaft beschäftigt hat", empört sich die Grüne-Fraktionsvorsitzende Liesing Lühr.

"Anders als die Antwort des Bezirksamts vermuten ließe, geht es bei Ökoprofit nicht in erste Linie um bauliche Maßnahmen an Gebäuden, sondern um eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen zur Umweltentlastung und Kostensenkung",führt der umweltpolitische Sprecher der Fraktion Norbert Fleige aus. "Hierzu gehören zum Beispiel auch die richtige Einstellung der Heizungsanlage, Information der Mitarbeiter über richtes Lüften oder Einbau von Sparköpfen in Wasserhähnen."

"Besonders erstaunt sind wir über die knappe Antwort der Verwaltung und die Absage an das Projekt, weil nicht nur mehrere hundert Hamburger Firmen bisher an dem Projekt teilgenommen haben, sondern sich auch das Bezirksamt Nord seit Juli 2011 erfolgreich daran beteiligt und davon profitiert", erklärt Liesing Lühr und ergänzt: "Wenn das Bezirksamt, wie es suggeriert, tatsächlich bereits alle denkbaren Maßnahmen zur Minimierung der Umweltbelastung umgesetzt hat, würden wir das begrüßen. Dann wäre es allerdings auch ein Gebot der Redlichkeit, in der Antwort auf die Anfrage dafür Beispiele zu nennen." Zum weiteren Vorgehen kündigt sie an: "Wir werden an diesem Mittwoch, dem 12. September 2012, im Fachausschuss für Landschaftsplanung, Grünangelegenheiten und Umweltschutz kritische Nachfragen stellen."

Die Große Anfrage inklusive Antwort (XIX/0704) sowie der alte Antrag (XVIII/1384) und der Klimaschutzbericht (XVIII/0723) sind dieser E-Mail als PDF angehängt.
Zum Bezirksamt Nord siehe auch: http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/2963662/bezirksamt-nord-oekoprofit-zertifiziert.html.

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Jenny Jasberg

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