Stellungnahme

Ökologisches Gleichgewicht am Allermöher See in Gefahr: GRÜNE warnen vor Erweiterung der Badezonen

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat am 27. Juni 2025 mehrheitlich einen Antrag der CDU Fraktion zur Prüfung zusätzlicher Freizeitflächen am Allermöher See angenommen. Die GRÜNE Fraktion Bergedorf hat gegen diesen Antrag gestimmt und warnt vor den ökologischen Folgen einer weiteren Ausweitung der Badezonen. Bereits im Frühjahr 2025 musste der Allermöher See aufgrund eines erhöhten Blaualgenaufkommens temporär frühzeitig gesperrt werden.

Der Allermöher See steht bereits jetzt unter erheblichem Nutzungsdruck. Eine weitere Ausweitung der Freizeitflächen würde das fragile Ökosystem des Sees nachhaltig schädigen und das Risiko eines vollständigen ‚Umkippens‘ deutlich erhöhen„, erklärt Anke Bendt-Soetedjo, Abgeordnete der GRÜNEN Fraktion Bergedorf und Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Klima. „Neuallermöhe braucht mehr Natur, nicht weniger„, betont Bendt-Soetedjo. „Die geschützten Grünzüge im südlichen Uferbereich, die als wichtige Rückzugsorte für die lokale Fauna dienen, werden bereits jetzt durch Übernutzung erheblich beeinträchtigt. Diese Flächen müssten wiederhergestellt werden, statt sie weiter zu verkleinern.

Die GRÜNEN kritisieren zudem den zunehmenden Parkdruck in der Umgebung des Sees. Da keine ausgewiesenen Parkflächen existieren, werden bereits heute die Grünstreifen entlang des Felix-Jud-Rings als improvisierte Parkplätze genutzt, mit entsprechenden Folgen für die Vegetation. „Der See ist primär für die Anwohner*innen gedacht, die ihn zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können„, erläutert Bendt-Soetedjo.

Aus Sicht der GRÜNEN Fraktion entbehrt der Antrag der CDU jeder fachlichen Grundlage. „Bevor über eine Ausweitung der Freizeitnutzung überhaupt nachgedacht werden kann, sollte das Bezirksamt zunächst ein unabhängiges Gutachten zur ökologischen Verträglichkeit vorlegen und die Einschätzungen relevanter Umweltverbände einholen“, fordert Anke Bendt-Soetedjo. „Wir wollen einen gesunden Badesee und keinen ökologisch geschädigten Algentümpel. Den Allermöher See gibt es nur einmal, genauso wie unseren Planeten.